Allgemein spricht man von einem System, wenn
gewisse Objekte samt ihrer Wechselwirkungen durch eine plausible Abgrenzung von ihrer Umgebung (d.h. der komplexen Realität) zu einer Gesamtheit zusammengefaßt werden können.
Ein (reales) System kann sein |
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offen: es bestehen Wechselwirkungen mit der Umgebung z.B. Aquarium mit Verdunstung, Energiezufuhr, ... |
(weitgehend) abgeschlossen: es bestehen (so gut wie) keine Wechselwirkungen mit der Umgebung z.B. Aquarium als Gefäß mit seinem Inhalt |
dynamisch: Systemgrößen verändern sich im Laufe der Zeit z.B. Bevölkerung eines Raumes |
statisch: Systemgrößen sind unveränderlich z.B. Bauwerk (hoffentlich) |
kontinuierlich: Systemgrößen ändern sich kontinuierlich, d.h. in beliebig kleinen Zeitabschnitten z.B. Temperatur einer Tasse Kaffee |
diskret: Systemgrößen ändern sich sprunghaft nach bestimmten endlichen Zeitabschnitten z.B. Kapital bei jährlicher Verzinsung |
determiniert: unter identischen Bedingungen sind identische Folgezustände reproduzierbar z.B. Kapitalentwicklung bei identischer Anlagedauer u. Verzinsung |
stochastisch: auch bei identischen Bedingungen sind Folgezustände nur durch Wahrscheinlichkeitsaussagen beschreibbar z.B. Gesundheit eines Menschen |
stabil: bei "normalen" Änderungen von Systemgrößen "kippt" das System nicht z.B. Herz |
instabil: schon bei "sehr kleinen" Änderungen von Systemgrößen "kippt" das System z.B. Seiltänzer |
Unter einem (abstrakten) Modell versteht man - (im Gegensatz zu gegenständlichen Modellen wie z.B. einem Modellflugzeug) - ein abstraktes Abbild eines Systems.
Oft ist ein System zu komplex, um es gedanklich vollständig zu erfassen und zu untersuchen. Dann tritt beim Modellbildungsprozeß zu der Abstraktion noch eine Reduktion auf die (vermeintlich) wesentlichen (manchmal auch auf die am besten faßbaren) Parameter und Wechselwirkungen des Systems hinzu.
Man unterscheidet
einerseits
und andererseits
Letztere definiert H. Hertz wie folgt:
"Wir machen uns innere Scheinbilder oder Symbole der äußeren
Gegenstände, und zwar machen wir sie von solcher Art, daß die
denknotwendigen Folgen der Bilder stets wieder die Bilder seien von den
naturnotwendigen Folgen der abgebildeten Gegenstände."
Unter einer Simulation versteht man den Prozeß der Bildung einer Prognose mit Hilfe des Experimentierens innerhalb der Modellebene, also die Durchführung von "Versuchen" bzw. "(Hoch-)Rechnungen" in einem abstrakten Modell eines Systems.
Ziel einer Simulation ist also die Analyse des (zukünftigen) Systemverhaltens.
Werden für die dazu notwendigen Rechnungen Computer eingesetzt, so spricht man von einer Computersimulation.
Dazu muß das Modell in mathematisch-logischer Form, d.h. quantitativ vorliegen und in ein Computerprogramm übersetzt sein.
Will man das (zukünftige) Verhalten eines Systems mit Hilfe einer Computersimulation untersuchen, so muß man sich mit vier Fehlerquellen auseinandersetzen:
Diese vier Fehler können sich gegenseitig verstärken, aber auch verringern - dummerweise weiß man das nicht genau !!!
© Helmut Kohorst & Philipp Portscheller 01.08.1996
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