Gesamtliste der Modelle
Chancen und Gefahren der Modellbildung und Simulation 

Spätestens mit den Veröffentlichungen des Club of Rome sind Modellierungen und Simulationen dynamischer Systeme in das Licht einer interessierten Öffentlichkeit getreten. Ihre Prognosen über die Entwicklung der Welt beeinflußten das Selbstbild der postindustriellen Gesellschaft, weckten ihr eigenes Risikobewußtsein und führten zu Diskussionen und Lager über die 'Grenzen des Wachstums.' Eine Reflexion dieser Auseinandersetzungen setzt nicht zuletzt eine gewisse Informiertheit über 'Chancen und Gefahren der Modellbildung und Simulation' voraus.

Chancen bestehen vor allem in der Möglichkeit,

  • Abläufe innerhalb eines Systems mit Hilfe von Beschreibungsmodellen zu veranschaulichen,

  • Abläufe innerhalb eines Systems durch Erklärungsmodelle in ihrem kausalen Wirkgefüge aufzuschlüsseln,

  • Systemverhalten mit Hilfe von Entscheidungsmodellen zu prognostizieren.

In der Übersicht

Gefahren bestehen vor allem darin,

  • Modelle ohne Rücksicht auf die beim Modellbildungsprozess unvermeidlichen Vereinfachungsfehler (s. Erläuterung)  mit der Realität gleichzusetzen

  • Simulationsergebnisse als zukünftige Realität statt als eventuell gravierend fehlerhafte Rechenprozesse (s. Erläuterung) anzusehen,

  • einer in diesem Sinne falschen Computer-Gläubigkeit zu verfallen, die sachgerechte Beurteilungen und Entscheidungen eher gefährden kann, statt sie zu unterstützen.

In der Übersicht

Modellbildungsprozesse und Simulationsergebnisse haben keine Beweiskraft, sondern allenfalls eine gewisse Plausibilität, deren Stärke durch möglichst unvoreingenommene und sorgfältige Fehlerabschätzungen geprüft werden muss. Dabei sollte nach Möglichkeit auch das Ausmaß der Unsicherheit offengelegt werden!

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© Goldkuhle, Kohorst, Portscheller 12.12.1996