Die Entwicklung und Untersuchung eines analogen Algenmodells kann sowohl als selbständige Übertragung des Wasserpflanzenmodells durch die Schülerinnen und Schüler erfolgen (diesen - allerdings zeitaufwendigeren - Weg schlagen wir vor) als auch in arbeitsteiliger Gruppenarbeit zeitgleich mit der Entwicklung des Wasserpflanzenmodells.
Entwickle - analog zu dem Wasserpflanzenmodell - ein "Modell des Ressourcengesteueten Wachstums" für Algen und experimentiere damit!
Algen verbrauchen - ebenso wie Wasserpflanzen - einerseits beim Wachstum
Nährsalze, und andererseits reichern sie die verfügbare
Nährsalzmenge beim Absterben wieder an. Dabei ist hypothetisch davon
ausgegangen worden, daß -gemessen an der optimalen Zuwachsrate- jeweils
10% der Algen absterben. Diese hypothetische Schätzungen beruhen auf
Erfahrungswerten zu der Differenz bei der Titerbestimmung durch Plattieren
im Vergleich zum Auszählen: Beim Plattieren werden nur vitale Organismen
erfaßt.
Algen sind i.d.R. an eutrophe (nährstoffreiche) Gewässer
angepaßt, d.h. sie tolerieren hohe Nährsalzkonzentrationen,
können aber niedrige Nährsalzkonzentrationen nicht verarbeiten.
Letzteres kann durch eine Tabellenfunktion "Algen_Öko_Potenz" nachgebildet
werden. In Abhängigkeit von der Aquariumgröße gibt es eine
maximale Algen-Biomasse "Max_Algen", so daß das Algenwachstum ebenfalls
als logistisches Wachstum beschrieben werden kann.
Das Modell selbst repräsentiert wieder einen Stoffkreislauf :
Zustandsgleichungen
Nährsalze.neu <-- Nährsalze.alt + dt*(Algensterben-Algenwachstum)
Startwert Nährsalze = 300000
Algen.neu <-- Algen.alt + dt*(Algenwachstum-Algensterben)
Startwert Algen = 10
Zustandsänderungen
Algenwachstum = Algen * Algen_Öko_Potenz
* Wachstumsrate_Algen*(1-Algen/Max_Algen)
Algensterben = Algen*Absterberate_Algen
Konstanten
Max_Algen = 10000000
Wachstumsrate_Algen = 1
Absterberate_Algen = 0,1
Zwischenwerte
Algen_Öko_Potenz = Tabelle(Nährsalze)
((0.00;0.00)(200000.00;0.00)(400000.00;1.00)(600000.00;1.00)
(800000.00;1.00)(1000000.00;1.00)(1200000.00;1.00)(1400000.00;0.95)
(1600000.00;0.50)(1800000.00;0.20)(2000000.00;0.20))
Simulation mit dem Modell aus Aufgabe 11:
In dem Modell dieses geschlossenen Stoffkreislaufes ist so lange ein positives Nettowachstum (Zuwachs-Absterben) der Algenpopulation zu verzeichnen, bis die sich reduzierende Nährsalzkonzentration die Bruttowachstumsrate gleich der Absterberate werden läßt. Dann stellt sich ein Fließgleichgewicht ein. (Man beachte die optische Ähnlichkeit der Wachtsumskurve mit der des logistischen Wachstums.)
© Helmut Kohorst & Philipp Portscheller 01.08.1996
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