Ausblick: Zum Transfer auf einen Staat mit abnehmender Bevölkerungsgröße und den zugehörigen Problemen wie Überalterung, Alterssicherung etc. (z.B. BR Deutschland)

Nach dem Beispiel China mit aus dem Bevölkerungswachstum resultierenden Problemen bietet sich als möglicher Transfer z.B. die Betrachtung eines Staates mit abnehmender Bevölkerungsgröße und daher völlig anderen Problemstellungen an. Ein gutes Beispiel dafür ist zweifellos die BR Deutschland. Ferner könnte dieses Beispiel darauf aufmerksam machen, welche Bedeutung im Modell nicht berücksichtigte Parameter in der Realität haben können: z.B. macht die anhaltende Zuwanderung in die BR Deutschland aus einer aufgrund ihrer niedrigen Geburtenziffer eigentlich abnehmenden eine zumindest zur Zeit noch wachsende Bevölkerung, und die Alterstruktur der Zuwanderer scheint geeignet, Überalterungs- und Alterssicherungsprobleme wenigstens etwas zu mildern.

 

(M8): Kinder sind in Deutschland Armutsrisiko Nummer eins

Bundesregierung, Parteien und Kinderschutzorganisationen haben zum heutigen Weltkindertag mehr Rechte für Kinder gefordert und Mißstände in aller Welt angeprangert. ...
... "Kinder sind in Deutschland zum Armutsrisiko Nummer eins geworden", zitierte SPD-Fraktionschef Scharping aus einem Bundesbank-Monatsbericht. Die unbefriedigende Situation von Familien und Kindern in Deutschland zeige sich besonders "an dem unsinnigen und zukunftsfeindlichen Vorhaben, das Kindergeld einzufrieren und die Vermögenssteuer abzuschaffen."

(Quelle: dpa / Lippische Landeszeitung Nr. 220/38, 20.9.1996)

 

(M9): Im Jahr 2040 zwölf Millionen Deutsche weniger - Bevölkerungsentwicklung wird immer dramatischer

Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland verläuft immer dramatischer.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Bundesbürger von derzeit 81,5 Mio. bis zum Jahr 2040 um zwölf Millionen abnehmen, falls es in absehbarer Zeit keine Trendwende bei den sinkenden Geburtenraten und bei anderen Ursachen gibt.
Auch der Altersaufbau verschiebe sich weiter in Richtung der Älteren zu Lasten der mittleren Generation im erwerbsfähigen Alter, erklärte der Präsident des Amtes, Johann Hahlen, bei der Vorstellung des Statistischen Jahrbuchs 1996 in Bonn. Über 15 Prozent der Bevölkerung sei inzwischen über 65 Jahre. Im Jahr 2010 werde ihr Anteil voraussichtlich 20 Prozent und im Jahr 2040 etwa 30 Prozent ausmachen. Falls die Entwicklung so weiter gehe, werde bis dahin nur noch jeder zweite Deutsche im berufsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren sein.
Nach den vorgelegten Zahlen haben sich auch die Geburtenzahlen weiter verringert - um 29000 auf fast 770000 im Jahr 1994. Erstmals seit der Vereinigung gab es im letzten Jahr in den neuen Ländern aber wieder einen Anstieg bei den Neugeborenen. Mit knapp 84000 kamen 6,5 Prozent mehr Kinder zur Welt als 1994. Allerdings sind dies noch immer fast 60 Prozent weniger als zu DDR-Zeiten.
Die Zahl der Ausländer stieg im letzten Jahr auf 7,2 Millionen, die der Asylsuchenden blieb mit 128000 fast gleich.

(Quelle: dpa / Lippische Landeszeitung Nr. 220/38, 20.9.1996)

 

 

Als geeignete Anfangswerte für Prognosen mit dem im Verlauf der Reihe erarbeiteten Bevölkerungsmodell errechnen sich z.B. aus den von der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegebenen Statistiken für die BR Deutschland und das Jahr 1991 folgende Daten:

 

(M10): Kenndaten zur Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland 1991:

Kinderzahl
(pro Elternpaar)

Einwohner
0-14 Jahre (Mio)

Sterbeziffer
0-14 Jahre (Promille)

Einwohner
15-44 Jahre (Mio)

Sterbeziffer
15-44 Jahre (Promille)

Einwohner
über 44 Jahre (Mio)

Sterbeziffer
über 44 Jahre (Promille)

1,56

12,984

0,68

34,792

1,17

32,191

27,42

(Rundungen: Kinderzahl und Sterbeziffern auf 2 Nachkommastellen, Einwohner auf 1000)

(Quelle: Umgerechnete Daten aus: Weltgesundheitsorganisation WHO (Hg): World health statistic, Annual 1993, Genf 1994)


©   Helmut Kohorst   01.10.1996


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