Gesamtliste der Modelle
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Unterrichtliche Anregungen

Didaktischer Ort des Modells:
qualitative Modellreflexion

Die Schülerinnen und Schüler sollten das Räuber-Beute-Modell schon so kennen, wie es in der Regel in ihren Schulbüchern abgebildet ist, bevor sie mit dem Rechnermodell konfrontiert werden. Auf einer rein qualitativen Ebene läßt sich dann das Modell noch einmal beschreiben und reflektieren. In der Regel wird man Hinweise bekommen, dass das Modell zwar plausibel sei, aber zu einfach. Ein Räuber bevorzugt nicht nur eine Beuteart, ein Beutetier stirbt nicht nur durch den Räuber, Witterungsschwankungen fehlen usw.

Variation von Parametern

Eine Variation der Parameter zeigt die grundlegende Problematik des Modells. Verdoppelt man zum Beispiel den Anfangsbestand der Beutetiere, nehmen die Populationsschwankungen der Population in einem solchen Maß zu, dass -auf die Realität übertragen- man mit den Aussterben der Population rechnen müßte. Tatsächlich sind Laborexperimente, die man nach den Lotka-Volterra-Gesetzen gestaltet hat, allesamt gescheitert bzw. benötigten eine Vielzahl von so zunächst nicht vorgesehenen Zusatzbedingungen. [Bericht über Experimente].

eine weitere Modellreflexion

Das Modell enthält eine weitere Voraussetzung, die in der Regel ohne Hilfe dieses Mediums unter schulischen Bedingungen nicht zu reflektieren ist: Formulierungen der Lotka-Volterra- Gesetze wie, zunächt vermehre sich die Beute, danach der Räuber usw., erfaßt das Problem der Totzeiten in Regelkreisen nur unscharf. Tatsächlich ist das einfache Modell ohne Totzeiten konstruiert: Jede noch so kleine Änderung der Räuberpopulation wirkt sich unverzüglich auf die Beutepopulation aus und umgekehrt. Wie wirken sich eigentlich in diesem System Totzeiten aus; von deren Existenz man mit Sicherheit in natürlichen Räuber-Beute-Beziehungen ausgehen muß.[Modell mit Totzeiten].

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© Goldkuhle, Kohorst, Portscheller 12.12.1996