Gesamtliste der Modelle
Auswahlprobleme mit den Rechenverfahren
Problem 1: Bei den Erläuterungen zum
(einfachen) Euler-Cauchy-Verfahren und zum Runge-Kutta-Verfahren (4. Ordnung)
wurde jeweils das gleiche Anfangswertproblem als Beispiel herangezogen:
Differentialgleichung  Z'(t) = Z(t) + t - 1
Anfangswert  Z(0) = 1
analytische Lösung  Z(t)  = et -1
 Z(1) = e - 1 = 1,71828..
Dabei ergaben sich - mit jeweils etwa gleichem Rechenaufwand - für  Z(1)  die folgenden numerischen Lösungen:
  Euler-Cauchy Runge-Kutta
Schrittweite   dt = 0,25   dt = 1
Z(1) numerisch   1,4414...   1,70833...
Abweichung von der analytischen Lösung   ca. 0,28   ca. 0,01
Zur Diskussion Welche "Lösung" für  Z(1)  ist "besser", wenn
 
  • a)  ein diskretes System mit
         Schrittweite  0,25
  • b)  ein kontinuierliches System

zugrunde gelegt wird ?

 

Problem 2:

 

Ein Geldinstitut wirbt:

"Zur Geburt schenken wir Ihrem Kind ein Spar-Sonderkonto mit 5,- DM Guthaben!"
( Jahreszinssatz 5 % , vierteljährliche Zinsgutschrift )

Was ist dieses Geschenk eigentlich "wert", wenn man das Spar-Sonderkonto viele Jahre lang unangetastet läßt?
 

Ein DYNASYS-Modell
ist schnell erstellt:

Startwert Kontostand = 5
Jahreszinssatz = 0,05
Zinsen = Jahreszinssatz * Kontostand
 

Doch nun die "Gretchenfrage" Welches Rechenverfahren mit welcher Schrittweite soll bzw. muß man hier für eine Simulation - z.B. über 100 Jahre - wählen ?
Unsicher probiert man etwa folgende vier Simulationen mit recht unterschiedlichen Ergebnissen:
 
  Verfahren Schrittweite Betrag nach
100 Jahren
1. Euler-Cauchy   dt = 1  657,51  DM
2. Euler-Cauchy   dt = 0,25  719,42  DM
3. Runge-Kutta   dt = 1  742,07  DM
4. Runge-Kutta   dt = 0,25  742,07  DM
Zur Diskussion

 

  • Warum liefern die 3. und 4. Simulation das gleiche Ergebnis?
  • Welche Simulation ist eigentlich "richtig"?
  • Warum gerade diese?
  • Und warum sind die anderen "falsch"?
Kopf der Seite © Goldkuhle, Kohorst, Portscheller 31.1.1997